5. April 00:07 Uhr Urangst

Anbei das viel diskutierte PDF, das angeblich dem Innenministerium empfiehlt, in der medialen Kommunikation von Corona Urängste zu adressieren, damit wir gehorchen.

… keine Ahnung, ob Focus jetzt auch zum „Feind” übergelaufen ist oder dem allgemein verbreiteten Verschwörertum aufgesessen oder ob es so ist, wie man sagt: „Na klar bin ich Verschwörungstheoretiker. Schließlich heißt der Wirtschaftsexperte auch Wirtschaftsexperte, weil er sich mit Wirtschaft auskennt. Mein Spezialgebiet ist staatliche Verschwörung gegen den Bürger…“

Das Papier hat einige derbe Tippfehler an zentraler Stelle, die einen zweifeln lassen (Wort Case statt Worst Case). Aber es scheint ja ohnehin mit der heißen Nadel gestrickt zu sein. 
Etwas merkwürdig finde ich auch, dass das Papier keinen „Kopf“ hat, keinen Autor, keine Auftragsbestätigung (“Studie für BMI” oder so ähnlich)
Aber: Focus? Prüfen die das nicht vor Veröffentlichung? Wäre doch sicher rechtsrelevant, keine Falschinformation zu veröffentlichen.
Wo schon auf die Behauptung „Händewaschen nützt nichts“ hohe Strafen stehen.

Hat gar jemand die Focus-Seite gehackt? deep fake?
Heute ist ja alles denkbar.

Wenn das Papier echt ist, haben wir alle ein viel größeres Problem als Corona.
Häusliche Gewalt nimmt vor allem in Städten zu, lese ich. Um Propaganda und Falschinformationen zu bekämpfen, müssen die Demokratien des Westens die gesamte Kommunikation im Internet regulieren, lese ich. Es gibt eine Krise der Mathematik, was die Zahlern anbelangt, lese ich. Alles in sog. Mainstreammedien (Zeit, FAZ). Sogar das Handelsblatt dreht hohl und verspricht Untergang der Finanzwelt, wie wir sie kennen.
Nächste Woche dürfen wir nicht einmal mehr Auto fahren. 
Keiner muckt auf.

Wir hatten letzte Woche hier diese Debatte: „Alle Leute kuschen natürlich, wenn es ihnen an die Gurgel geht!“

Simpel – aber effizient. Könnte ein Grund sein.

Komisch ist tatsächlich, dass es früher bei jeder popeligen abgesagten Demo einen Welle von Klagen gibt – jetzt passiert nichts,
Warum?

Zitat Focus:
„Zwölftausend Tote – im günstigsten Fall”: Ein internes Papier aus dem Bundesinnenministerium zur Eindämmung der Corona-Krise sorgte Ende März für Wirbel. Darin sprechen sich die Autoren unter anderem für flächendeckende Tests der Bevölkerung nach dem Vorbild Südkoreas aus. Doch erst jetzt kommt heraus: Das Papier empfiehlt auch drastische Maßnahmen zur Krisenkommunikation.
Das Innenministerium hatte sich geweigert, das Papier auf Grundlage des Presserechts und des Informationsfreiheitsgesetzes für andere Medien verfügbar zu machen: Das Dokument sei „Verschlusssache“ und „nur für den Dienstgebrauch“. Jetzt hat das gemeinnützige Portal „Frag den Staat“ das vollständige, 17 Seiten lange Papier veröffentlicht. Und es stellt sich heraus: Das Papier befasste sich nicht nur mit der Frage, wie die Pandemie am besten einzudämmen ist. Die Autoren beschäftigten sich auch mit Kommunikationsstrategien. Wie vermittle ich den Menschen den Ernst der Lage? Und wie bewege ich sie zum Mitmachen, wenn es um Ausgangsbeschränkungen geht, um Restaurantschließungen und ums Home Office? (…)
Um der Bevölkerung den Ernst der Lage klarzumachen, empfehlen die Autoren drastische Maßnahmen. „Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden“, schreiben die Verfasser, und nennen gleich mehrere konkrete Beispiel-Szenarien.
Erstens würden viele Schwerkranke von ihren Angehörigen „ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls.“
Zweitens empfiehlt das Papier, Kindern Angst zu machen. „Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern“, heißt es in dem Text. „Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“

https://www.focus.de/politik/deutschland/aus-dem-innenministerium-wie-sag-ichs-den-leuten-internes-papier-empfiehlt-den-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html

Zu der Zahl 12.000 erinnere ich noch mal an meinen Post vom „Ärzteblatt”: 25.000 Tote im Grippewinter 2017/18: wer erinnert den Namen des Virus?
Damals wurde wohl einen andere Strategie gefahren… jedenfalls nicht die, Urängste zu bedienen.

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