Nummer 21 Philipp Bagus, Antonio Sánchez-Bayón, Antonio Peña-Ramos Covid-19 und die politische Ökonomie der Massenhysterie

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Literatur, Geschichte und Methoden

3. Nocebo-Effekte und die Entwicklung der Massenhysterie

4. Verstärker und Dämpfer einer Massenhysterie:
Minimalstaat vs. Wohlfahrtsstaat

5. Schlussfolgerung

Information zu den Autoren * 0 (Nachweise als Endnoten am Textende)

1. Einleitung

Öffentliche Gesundheitssysteme sind ein elementarer Pfeiler eines Wohl­fahrtsstaates. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass ein Hauptzweck des modernen Wohlfahrtsstaates darin besteht, die öffentliche Gesundheit zu verbessern. Dabei wird angenommen, dass der Staat einen positiven Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leistet.

In dieser Studie hinterfragen wir dieses Narrativ in Bezug auf das Phänomen der Massenhysterie. Wir analysieren, wie der moderne Wohlfahrtsstaat die Entwicklung und Ausbreitung einer Massenhysterie beeinflusst und argumentieren, dass der Wohlfahrtsstaat dieses Phänomen – mit negativen Folgen für die öffentliche Gesundheit – verschlimmert. Indem wir eine politische Ökonomie der Massenhysterie entwickeln, füllen wir eine Lücke in der Literatur. Es gibt viele aufschlussreiche Studien zu psychologischen Fragen im Zusammenhang mit dem Phänomen der Massenhysterie. Hinsichtlich der Covid-19-Krise gibt es mehrere Studien, die die negativen psychologischen Auswirkungen von staatlich verordneten Lockdowns untersuchen1,2,3,4. Es gibt auch Studien, die den Beitrag digitaler Medien und des Internets zu Angst5,6, emotionaler Ansteckung7,8, Angstübertragungen9,10 und Nocebo-Effekten11,12 untersuchen. Nach unserem Wissen gibt es jedoch keine Studie, die analysiert, wie verschiedene politische Institutionen und der Staat die Entstehung und Ausbreitung von Massenhysterien beeinflussen. Das Zusammenspiel von Medien, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit ist eine wesentliche Forschungslücke13. Aufbauend auf der Psychologie im Zusammenhang mit dem Phänomen der kollektiven Panik entwickeln wir eine politische Ökonomie der Massenhysterie.

In unserer multidisziplinären Analyse zeigen wir, dass sich die negativen Folgen der Massenhysterie mit zunehmender Grösse des Staates verschlimmern. Als konzeptionellen Rahmen verwenden wir einen Public-Choice-Ansatz für politische Institutionen und eine vergleichende politische Ökonomie, die auf ökonomischen Prinzipien basiert. Die Entwicklung einer politischen Ökonomie der Massenhysterie ist notwendig, weil es wichtig ist zu untersuchen, wie das politische System die Wahrscheinlichkeit und Entwicklung einer Massenhysterie beeinflusst. Massenhysterien können zu politischen Fehlentscheidungen führen, die tragische Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung haben. Während es in einem Minimalstaat wichtige Grenzen für die potenzielle Ausweitung einer Massenhysterie gibt, ist es wahrscheinlich, dass der ausgebaute Wohlfahrtsstaat des 21. Jahrhunderts in Kombination mit sensationsgierigen Massenmedien die von der Massenhysterie verursachten Schäden vergrössert. In diesem Zusammenhang kommentieren wir das Fallbeispiel der Covid-19-Krise.

Im folgenden Kapitel präsentieren wir eine kurze Geschichte der Massenhysterie. In diesem Zusammenhang geben wir auch einen Überblick über die theoretische und empirische Literatur zu psychogenen Massenerkrankungen. Im 3. Kapitel stellen wir die Bedeutung von Nocebo-Effekten vor, erklären, wie sich eine Massenhysterie entwickelt, und analysieren, wie negative Informationen und Angstansteckung im Informationszeitalter zur Massenhysterie beitragen können. Im 4. Kapitel analysieren wir die Faktoren, die eine Massenhysterie in einem Minimalstaat oder einer Privatrechtsgesellschaft begrenzen und reduzieren. Darüber hinaus zeigen wir im selben Kapitel nicht nur, dass diese begrenzenden Mechanismen durch staatliches Intervenieren gestört werden, sondern untersuchen auch die Gründe, warum der Staat Massenhysterien wahrscheinlich fördert. Wir kommen zum Schluss, dass die kollektive Panik im Rahmen der Covid-19-Pandemie zu politischen Fehlern beigetragen haben könnte, die sich nachteilig auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken. Um die Wiederholung solcher Fehlentscheidungen zu verhindern, sollte man sich der in dieser Studie entwickelten politischen Ökonomie der Massenhysterie bewusst sein.

2. Literatur, Geschichte und Methoden

In dieser Studie stützen wir uns auf Fallstudien zur Massenhysterie, psychologische Forschung und theoretische vergleichende politische Ökonomie. Unsere Studie konzentriert sich auf empirische Daten zu Massenhysterien sowie die Forschung im Zusammenhang mit der Gesundheit der Bevölkerung und der Angstansteckung. Wir analysieren die Rolle von Nocebo-Effekten in einer Massenhysterie und die Forschung zum Negativitätsbias des menschlichen Geistes. Auf dieser Grundlage entwickeln wir eine vergleichende politische Ökonomie der Massenhysterie. Dabei vergleichen wir die Bedingungen für die Entstehung einer Massenhysterie in einem modernen Wohlfahrtsstaat, der über ausgebaute Handlungs- und Eingriffsbefugnisse verfügt, mit den Bedingungen in einem begrenzten, minimalen Staat, der sich auf den Schutz der Privateigentumsrechte beschränkt. Was in diesem Vergleich für den Minimalstaat gilt, gilt auch für eine Privatrechtsgesellschaft, in welchem der Staat inexistent wäre14,15,16.

Bei einer Massenhysterie beginnt eine breite Gruppe von Menschen zu glauben, dass sie etwas Gefährlichem ausgesetzt sein könnten, wie z.B. einem Virus oder einem Gift.

Dabei werden sie kollektiv stark beunruhigt. Sie glauben, dass eine Bedrohung real sei, weil jemand das sagt oder weil es mit ihrer Wahrnehmung übereinstimmt. Mit anderen Worten: Eine Bedrohung, ob real oder eingebildet17, verursacht kollektive Angst18. Die Gruppenmitglieder können sich aufgrund dieser Angst dann tatsächlich krank fühlen. Zudem können die jeweiligen Personen in der Gruppe Krankheitssymptome wie Schwäche, Kopfschmerzen oder ein Erstickungsgefühl entwickeln, die sich auf andere Personen übertragen. Wenn eine Massenhysterie körperliche Symptome verursacht, spricht man von einer psychogenen Massenerkrankung oder einer epidemischen Hysterie. Die Symptome werden durch den Stress und die Angst verursacht, die Menschen aufgrund der wahrgenommenen Bedrohung erleben19. Massenhysterie ist ansteckend20 und kann ein beitragender und verstärkender Faktor bei echten Epidemien sein.

Während es – unseres Wissens – keine Literatur zur politischen Ökonomie der Massenhysterie gibt, ist die Literatur zu massenpsychogenen Erkrankungen umfangreich. Sie konzentriert sich auf empirische Analysen von Einzelfällen. Kerckhoff21 analysierte den Fall einer Krankheit, die sich unter den Arbeitern einer Fabrik aufgrund des Glaubens an ein giftiges Insekt ausbreitete. McGrath22, der verschiedene Massenhysterie-Fälle untersuchte, fand heraus, dass Personen mit niedrigem Status in hohen Stresssituationen am ehesten zu massenpsychogenen Erkrankungen neigen. Schmitt und Fitzgerald23 analysierten acht Fälle massenpsychogener Erkrankungen bei Arbeitern. Sie fanden heraus, dass ein niedriges Einkommen, Unzufriedenheit mit Vorgesetzten, fehlende Unterstützung und unklare Arbeitsaufgaben zu einer höheren durchschnittlichen Anzahl von berichteten Symptomen führten. Singer24 weist darauf hin, dass Opfer von massenpsychogenen Erkrankungen wirklich krank sind, obwohl kein Toxin vorhanden ist. Singer glaubt, dass massenpsychogene Erkrankungen häufiger auftreten, als wir es erkennen, da sie gleichzeitig mit körperlichen Krankheitsauslösern auftreten können und wir nur «reine» Fälle von massenpsychogenen Erkrankungen zählen.

Es gibt auch mehr theoretisch orientierte Literatur, die sich mit massenpsychogenen Erkrankungen beschäftigt. Pennebaker25 argumentierte, dass zur Reduzierung der Möglichkeit einer massenpsychogenen Erkrankung die wahren Ursachen der Angst vermindert werden müssen. Singer et al.26 diskutierten die Rolle des sozialen Vergleichs als Ursache für massenpsychogene Erkrankungen und verwiesen auf den Faktor Stress. Freedman27 diskutierte Theorien der Ansteckung in Bezug auf massenpsychogene Erkrankungen und behauptete, dass Ansteckung, Konformität und aufkommende Normen eine Rolle bei der Ausbreitung der Hysterie spielen könnten. Stahl28 verwendete den sogenannten «Etikettierungsansatz», emergente Normen und Coping-Theorien zur Erklärung und zum Verständnis massenpsychogener Erkrankungen. Kerckhoff29 betonte die Bedeutung kollektiver Spannungen bei der Entstehung von massenpsychogenen Erkrankungen.

Die gesichtete Literatur befasst sich meist mit Ausbrüchen von massenpsychogenen Erkrankungen in lokalisiertem Rahmen wie in einer Schule oder einer Firma. Leider gibt es keine Studien über die Möglichkeit weit verbreiteter oder sogar globaler Fälle einer Massenhysterie. Das digitale Zeitalter und soziale Medien erhöhen jedoch die Möglichkeit eines solchen Phänomens. Unsere Studie über die politische Ökonomie der Massenhysterie stützt sich auf das gut etablierte psychologische Phänomen der Massenhysterie, wendet es aber auf einen neuen Kontext an, für den noch keine Literatur existiert. Genauer gesagt, analysiert sie, wie das politische System die Wahrscheinlichkeit und Verbreitung einer Massenhysterie in einer digitalisierten und globalisierten Welt beeinflussen kann.

Die empirische Evidenz der Massenhysterie, d.h. der kollektiven Angst aufgrund einer wahrgenommenen Bedrohung, geht mindestens bis ins Mittelalter zurück30,31 und umfasst auch zahlreiche Fälle in der Neuzeit32,33,34,35. Einer der berühmtesten Fälle ist die Hysterie, die sich nach der Ausstrahlung eines von Orson Welles geschriebenen Hörspiels, Der Krieg der Welten, im Jahr 1938 entwickelte. In dem Hörspiel kommt es zu einem Angriff von Marsmenschen auf die Erde. Ein Teil der Zuhörer, möglicherweise noch unter dem Einfluss des kurz zuvor geschlossenen Münchner Abkommens im selben Jahr, gerieten daraufhin in Panik und dachten, sie werden nun tatsächlich von Marsmenschen angegriffen36.

Ein weiterer interessanter, aktuellerer Fall sind die Auswirkungen einer Folge der portugiesischen TV-Show «Erdbeeren mit Zucker»37. In der Sendung wurden die Figuren mit einem lebensbedrohlichen Virus infiziert. Nach der Ausstrahlung der Folge erkrankten mehr als dreihundert portugiesische Studenten. Sie berichteten von ähnlichen Symptomen, wie sie die Protagonisten der TV-Show erlebt hatten. Zu diesen Symptomen gehörten Hautausschläge und Schwierigkeiten beim Atmen. Als Folge dieser Symptome wurden mehrere Schulen in Portugal tatsächlich geschlossen. Eine Untersuchung des portugiesischen Nationalen Instituts für medizinische Notfälle kam jedoch zum Schluss, dass das Virus in Wirklichkeit nicht existierte und dass die Symptome durch die Angst beim Ansehen der Show verursacht wurden, d.h., die Symptome wurden durch eine Massenhysterie ausgelöst.

Es gibt einen weiteren aktuellen Fall von Massenhysterie im Zusammenhang mit einem Virus. Im Emirates-Flug 203 im September 2018 wiesen einige Passagiere grippeähnliche Symptome auf38. Als andere Passagiere diese Symptome beobachteten, begannen auch sie, sich krank zu fühlen, und eine Panik brach aus. Die Angst erreichte ein solches Ausmass, dass der gesamte Flug nach der Ankunft in New York unter Quarantäne gestellt wurde. Die Untersuchung nach dem Vorfall ergab, dass nur wenige Passagiere tatsächlich eine saisonale Grippe oder eine Erkältung hatten. Krankheiten scheinen also ein idealer Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Massenhysterie zu sein.

3. Nocebo-Effekte und die Entwicklung der Massenhysterie

Es ist bekannt, dass es neben den Placebo-Effekten auch sogenannte «Nocebo»-Effekte gibt39. Aufgrund des Placebo-Effekts erholt sich eine Person von einer Krankheit, weil sie erwartet, dass sie gesund wird. Bei einem Nocebo-Effekt hingegen wird eine Person krank, weil sie erwartet, krank zu werden. Ein faszinierendes und berühmtes Beispiel eines Nocebo-Effekts ist der Fall eines Mannes, der versuchte, Selbstmord zu begehen40. Der Mann war an einer klinischen Studie beteiligt, in der er ein experimentelles Medikament einnahm. Um sich umzubringen, schluckte er neunundzwanzig Kapseln des Medikaments in dem Glauben, er würde nicht überleben. Bei den Kapseln, die er einnahm, handelte es sich jedoch um Placebos. In dem Glauben, dass er sterben würde, entwickelte er ernsthafte Symptome und kam mit extrem niedrigem Blutdruck ins Krankenhaus. Als schliesslich der Arzt, der die medizinische Studie leitete, eintraf, sagte er dem Patienten, dass er Placebos geschluckt hatte. Infolgedessen erholte sich der Mann innerhalb von fünfzehn Minuten.

Durch den Nocebo-Effekt kann die Erwartung, krank zu werden, in einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung reale Symptome hervorrufen. Auf diese Weise kann sich eine Massenhysterie entwickeln, wenn Menschen glauben, dass sie krank werden. Angst und Furcht spielen bei diesem Prozess eine wichtige Rolle41. So trug die Panik während der Spanischen Grippe nach dem Ersten Weltkrieg zu einer Massenhysterie und zu Todesfällen bei, die sonst nicht aufgetreten wären, da Panik negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Erkrankten haben kann42. Sobald einige Menschen eine Hysterie entwickeln, kann sie sich leicht auf andere Menschen übertragen, da Furcht und Angst ansteckend wirken43.

Im Prinzip könnten Pseudo-Infizierte durch einfache Information «geheilt» werden. Auf diese Weise könnte verhindert werden, dass eine Massenhysterie zu einer Belastung für das Gesundheitssystem wird. Doch wie später detailliert erläutert wird, besteht das Problem bei einer Massenhysterie darin, dass sowohl die Medien als auch der Wohlfahrtsstaat aktiv zur Verbreitung der Angst beitragen und verzerrte Informationen propagieren können. Mit anderen Worten: Der Arzt, der den Patienten sagt, sie hätten Placebos geschluckt, erscheint nicht.

Hysterie führt nicht nur dazu, dass Menschen unter Symptomen leiden44. Hysterie, ob kollektiv oder nicht, kann Menschen dazu bringen, sich auf eine Art und Weise zu verhalten, die andere Personen, die nicht von der Hysterie betroffen sind, wahrscheinlich als irrational ansehen würden. Unter der Illusion einer nichtexistierenden oder stark übertriebenen Bedrohung handeln Menschen auf eine Art und Weise, die in Abwesenheit der Illusion absurd erscheinen würde. Alternativ kann das Verhalten in einer Massenhysterie als «biased» angesehen werden. Die psychologische Forschung zur Risikowahrnehmung hat herausgefunden, dass einige mentale Regeln, die Menschen in einer unsicheren Welt anwenden, dauerhafte und wesentliche Verzerrungen erzeugen. Tendenziöse Medienberichterstattung, unvollständige und asymmetrische Informationen, persönliche Erfahrungen, Ängste, die Unfähigkeit, Statistiken zu verstehen und zu interpretieren, und andere kognitive Verzerrungen führen zu verfälschten Risikobeurteilungen. Risikowahrnehmungen können besonders verzerrt sein, wenn Risiken als ungerecht, unkontrollierbar, unbekannt, beängstigend, potenziell katastrophal und mit Auswirkungen auf zukünftige Generationen angesehen werden45,46. Ob wir das Verhalten der Menschen in einer Massenhysterie als «irrational» oder «verzerrt» bezeichnen, ist für den Zweck dieser Studie nicht wesentlich. Wir untersuchen vielmehr das Ausmass, in dem der Staat die Entwicklung der Massenhysterie beeinflusst, wie auch die «irrationalen» oder «verzerrten» Verhaltensweisen, die dafür typisch sind.

Ob und in welchem Ausmass die Welt während der Covid-19-Krise unter einer Massenhysterie oder einer massenpsychogenen Erkrankung gelitten hat, ist offen für zukünftige Forschungen, auch wenn einige Beobachter dies bereits behauptet haben47. Klar ist jedenfalls, dass die Bevölkerung während der Covid-19-Krise unter enormen psychischen Belastungen stand. Insbesondere die Lockdowns haben zu einem Anstieg von Angst und Stress beigetragen, die wichtige Zutaten für die Entwicklung einer Massenhysterie sind48. In einer Umfrage, die vom 24. bis 30. Juni in den USA durchgeführt wurde, berichteten 40,9 Prozent der Teilnehmer über mindestens einen negativen psychischen Gesundheitszustand, und 10,7 Prozent gaben an, in den letzten 30 Tagen ernsthaft an Selbstmord gedacht zu haben49. Ausserdem stieg die Häufigkeit des Alkoholkonsums während der Lockdowns in den USA um 14 Prozent50. Einige anekdotische Hinweise deuten ebenfalls auf die Möglichkeit einer Massenhysterie hin: So wurden während der Covid-19-Krise etwa breitflächig Toilettenpapier und anderen lebenswichtige Güter gehortet, Einzelpersonen trugen eine Maske, während sie alleine mit ihrem Auto unterwegs waren, und die Menschen verliessen ihre Häuser praktisch nicht mehr – nicht einmal für einen Spaziergang, obwohl das Risiko, sich im Freien anzustecken, bei körperlicher Distanz äusserst gering ist. In ähnlicher Weise wurden einige Menschen durch SARS-CoV-2 in einem Ausmass verängstigt, das nicht leicht durch ihr eigenes, winziges Risiko, daran zu sterben, zu erklären ist51. Es scheint, dass viele Menschen an die Existenz eines Killervirus glaubten, das weitaus tödlicher ist, als es SARS-CoV-2 tatsächlich ist, wie man in Tabelle 1 sehen kann.

Tabelle 1: Covid-19-Überlebensraten in den USA nach Altersklassen

AlterÜberlebensrate
0-19 Jahre99.997%
20-49 Jahre99.98%
50-69 Jahre99.5%
70+ Jahre94.6%
Quelle: Centers for Disease Control and Prevention, eigene Berechnungen 52

Ein weiterer Indikator für die Überschätzung der Bedrohung ist die Anzahl der Todesfälle in Relation zu anderen Todesursachen. Bis zum 22. Januar 2021 wurden 2,1 Millionen Todesfälle als Covid-19-bedingt eingestuft53. Allerdings sind andere Krankheiten ebenso oder sogar weitaus tödlicher. Dennoch lösen sie keine Panik oder aussergewöhnliche staatliche Interventionen aus. Es stimmt zwar, dass die meisten dieser anderen Krankheiten nicht so infektiös sind wie SARS-CoV-2. Die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu sterben, ist allerdings nicht nur absolut gesehen sehr gering, sondern auch geringer als die Wahrscheinlichkeit, an anderen Krankheiten zu sterben. Die zehn führenden Todesursachen weltweit sind in Tabelle 2 zu sehen.

Tabelle 2: Weltweit führende Todesursachen

KrankheitTodesfälle 2019 in Mio.
Ischämische Herzkrankheit8.9
Schlaganfall6.1
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung3.3
Atemwegsinfektion2.6
Neonatale Erkrankungen2.0
Trachea, Bronchus, Lungenkrebs1.8
Alzheimer-Krankheit, andere Demenzerkrankungen1.6
Durchfall-Krankheiten1.5
Diabetes mellitus1.4
Nierenerkrankungen1.3
Quelle: Global Health Estimates der WHO54

4. Verstärker und Dämpfer einer Massenhysterie:
Minimalstaat vs. Wohlfahrtsstaat

Die Existenz und Ausdehnung einer Massenhysterie im Zusammenhang mit Covid-19 zu untersuchen, würde den Rahmen dieser Studie sprengen. Hier analysieren wir eine grundsätzlichere Frage, nämlich die Rolle des Staates bei einer Massenhysterie.

In einer Privatrechtsgesellschaft oder in einem Minimalstaat kann es durchaus zu einer Massenhysterie kommen. Diese Möglichkeit besteht aufgrund des Negativitätsbias des menschlichen Gehirns55, der Menschen anfällig für Wahnvorstellungen macht. Aufgrund der biologischen Evolution konzentrieren wir uns auf schlechte Nachrichten, da sie eine mögliche Bedrohung darstellen56. Die Fokussierung auf negative Nachrichten und das Gefühl des Kontrollverlusts57 können psychologischen Stress verursachen, der sich auf eine grössere Gruppe übertragen kann und damit eine Massenhysterie auslöst.

In einer Gesellschaft mit einem Minimalstaat könnten beispielsweise negative Nachrichten eine solche Hysterie auslösen. Aufgrund negativer News beginnen einige Menschen, an eine Bedrohung zu glauben. Diese Bedrohung ruft Angst hervor und beginnt sich in der Gesellschaft zu verbreiten. Auch Symptome können sich ausbreiten. Le Bon58 nannte die Ausbreitung von Emotionen durch Gruppen «Ansteckung». Hat sich die Angst erst einmal ausgebreitet und verhält sich die Mehrheit einer Gruppe auf eine bestimmte Art und Weise, gibt es das Phänomen der Konformität, d.h., der soziale Druck veranlasst den Einzelnen, sich genauso zu verhalten wie die anderen Mitglieder der Gruppe. Letztlich kann es zu einem Phänomen kommen, das als «emergente Normen» bezeichnet wird59: Wenn eine Gruppe eine Norm festlegt, befolgen am Ende alle diese Norm. Beschliesst eine Gruppe beispielsweise, Masken zu tragen, stimmen alle dieser Norm zu. Emergente Normen können die späteren Stadien der Ansteckung erklären. Ansteckung durch Angst kann dazu führen, dass Menschen in einer Situation stark überreagieren, selbst in einem Minimalstaat. Nichtsdestotrotz gibt es in einem Minimalstaat bestimmte selbstkorrigierende Mechanismen und Beschränkungen, die es weniger wahrscheinlich machen, dass eine Massenhysterie ausser Kontrolle gerät, wie wir im folgenden Kapitel diskutieren wollen.

Es gibt verschiedene Korrekturmechanismen bei einer Massenhysterie. Es existieren bekannte Strategien zum Abbau von Angst, Stress und Furcht, die der Einzelne in einer Gesellschaft in einem Minimalstaat anwenden kann. Das Lösen von Spannungen im Körper durch Sport und Übungen hilft, psychischen Stress abzubauen60. Darüber hinaus ist es wichtig, Ablenkungen von den negativen Nachrichten zu finden und soziale Kontakte zu pflegen. Ohne staatliche Restriktionen gibt es solche Möglichkeiten der Ablenkung im Überfluss.

Eine Hysterie kann Menschen dazu treiben, sich selbst und unschuldigen Passanten Schaden zuzufügen. In einer Gesellschaft mit einem Minimalstaat gibt es eine klare Grenze für die aus der Massenhysterie resultierende Zerstörung, nämlich die Durchsetzung von Privateigentumsrechten, was theoretisch die einzige Aufgabe eines Minimalstaates ist61,62. Am wichtigsten ist, dass es in einem solchen institutionellen Umfeld keine Institution gibt, die mächtig genug ist, um private Eigentumsrechte massiv zu verletzen – vielleicht mit der möglichen Ausnahme, dass sich der Minimalstaat selbst in einen Wohlfahrtsstaat verwandeln könnte.

Darüber hinaus kann zwar jeder, der sich in einer Hysterie in Bezug auf die öffentliche Gesundheit befindet, freiwillig sein Geschäft schliessen, eine Maske tragen oder zu Hause bleiben, aber niemand kann andere, die gesund sind und der Hysterie nicht erliegen, dazu zwingen, ihre Geschäfte zu schliessen, Masken zu tragen oder in Quarantäne zu gehen. Eine Minderheit kann die kollektive Panik einfach ignorieren und ihr normales Leben weiterführen, weil sie frei ist, dies zu tun. Eine solche Minderheit kann ein Vorbild und ein Weckruf für diejenigen sein, die der kollektiven Hysterie erliegen oder kurz davorstehen, dies zu tun. Angenommen, eine kleine Gruppe von Menschen geht während einer kollektiven Gesundheitshysterie weiterhin einkaufen, zur Arbeit, pflegt soziale Kontakte, atmet frei und erkrankt nicht (massiv und tödlich). Anhand dieses Beispiels kann die Angst des Beobachters sinken. Beobachter können dem Beispiel folgen, und die Gruppe der Hysteriker schrumpft.

Es ist eine der Kerneigenschaften dezentraler Systeme, dass sie Wettbewerb, Fehlererkennung und Korrektur ermöglichen63,64,65. Wenn die Menschen, die durch ihre Interaktion letztlich zu Vorbildern für andere werden, krank werden und sterben, würde sich die Panik bestätigen. Wenn es sich aber wirklich um eine Hysterie handelt und die Bedrohung nur eingebildet oder übertrieben ist, wird es den Vorbildern im Durchschnitt viel besser gehen als denjenigen, die der Hysterie zum Opfer gefallen sind. Eine ausreichende Anzahl und Vielfalt von Rollenmodellen erlaubt es dem Beobachter, seine Erwartungen zu korrigieren und anzupassen66.

Ausserdem können in einem Minimalstaat natürliche Mechanismen, die Stress, Angst und Hysterie reduzieren, frei wirken. Ein dezentraler Wettbewerb um Lösungen mindert den Konformitätsdruck und erleichtert den Ausbruch aus der Hysterie. Der Wettbewerb ermöglicht die Entdeckung von Informationen über die tatsächliche Gefahr der wahrgenommenen Bedrohung67.

Während die Schäden, die durch kollektive Hysterie angerichtet werden, durch den Schutz privater Eigentumsrechte in einer Privatrechtsgesellschaft oder einem Minimalstaat begrenzt sind, können solche Grenzen durch einen modernen Wohlfahrtsstaat leicht überschritten werden. In der Tat kann eine gut organisierte Gruppe68, die von kollektiver Hysterie infiziert wurde, die Führung des Staates übernehmen oder die Kontrolle über den Staatsapparat erlangen. In einer solchen Position kann diese Gruppe dem Rest der Bevölkerung Massnahmen aufzwingen, die nahezu unbegrenzten Schaden anrichten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Wohlfahrtsstaat auch ein Rechtsstaat sein kann6970, in dem repressive Eingriffe der Exekutive durch die Judikative aufgehoben werden können. Es besteht jedoch die Gefahr, dass in einer kollektiven Panik der Schutz der verfassungsmässig garantierten Grundfreiheiten durch Notstandsmassnahmen ausser Kraft gesetzt wird, die Justiz der Massenhysterie ebenfalls erliegt und die repressiven Eingriffe nicht aufhebt.

Die empirische Evidenz während der Covid-19-Krise zeigt, dass die Grundfreiheiten in Wohlfahrtsstaaten nicht verteidigt wurden71. Generell gilt: Je grösser die Zwangsmittel des Staates sind, desto mehr Schaden kann der Gesellschaft in einer Massenhysterie zugefügt werden.

Man könnte argumentieren, dass die Ansteckung mit einem Virus eine negative Externalität ist, die ein Eingreifen des Wohlfahrtsstaates rechtfertigen72. Die einzige Aufgabe eines Minimalstaates ist jedoch der Schutz der privaten Eigentumsrechte. Es ist nicht die Funktion eines Minimalstaates, seine Bürger vor allen Lebensrisiken zu schützen, wie z.B. eine Erkältung oder die saisonale Grippe zu bekommen73. In einem Minimalstaat können die Bürger frei entscheiden, welche Risiken sie eingehen wollen, sei es beim Autofahren, beim «Bungee Jumping» oder in der sozialen Interaktion. Der Versuch des Staates, die Ansteckungsraten in Form von obligatorischen Gesichtsmasken, der Schliessung von Geschäften oder der Anordnung von Schutzmassnahmen zu reduzieren, verletzt in der Tat die privaten Eigentumsrechte, die der Minimalstaat verteidigen soll, und kann negative externe Effekte in Form von Depressionen, Alkoholismus oder Suiziden hervorrufen.

Während es in einer Privatrechtsgesellschaft und in einem Minimalstaat Mechanismen gibt, die helfen, Massenpaniken zu begrenzen und zu reduzieren, kann die kollektive Hysterie durch einen mächtigen Wohlfahrtsstaat aus mehreren Gründen verschärft werden.

Erstens hat der Wohlfahrtsstaat die Macht, jene Aktivitäten zu beschränken und zu verbieten, die Furcht und Angst reduzieren, wie z.B. Sport, Unterhaltung und soziale Kontakte. Während der Covid-19-Krise nutzten die Staaten ihren Zwangsapparat, um soziale Isolation zu erzwingen, und trugen damit zu Angst74 und psychischer Belastung bei, beides Zutaten, die eine Massenhysterie anregen. Um sich gegen biopsychologische Infektionen abzuschirmen, sollte die Bevölkerung regelmässig Sport treiben, eine gute Schlafqualität haben, sich regelmässig bewegen, sich ausgewogen ernähren und eine starke Verbindung zu anderen Menschen pflegen. Regierungen auf der ganzen Welt verordneten während der Covid-19-Krise Lockdowns und Masken, was es den Bürgern erschwerte, all diese Dinge zu tun. Insbesondere das von den Regierungen verordnete «social distancing» verhinderte enge soziale Beziehungen, während die vorgeschriebenen Masken das Ausdrücken von Freundlichkeit und Mitgefühl erschwerten, wodurch die psychologische Widerstandsfähigkeit sank75.

Zweitens verfolgt der Staat von Natur aus einen zentralisierten Ansatz zur Lösung von Problemen. Es stimmt zwar, dass ein Wohlfahrtsstaat nicht notwendigerweise ein vollständig zentralisierter Staat sein muss. Die USA und die Bundesrepublik Deutschland – beides sind Wohlfahrtsstaaten – haben erhebliche föderale Strukturen, und diese föderalen Strukturen können zu einem Wettbewerb bei der Regulierung und beim Umgang mit der Ursache einer Massenhysterie führen, was bessere Lösungen zur Folge hat. Ausserdem erlaubt die Existenz konkurrierender Staaten auf internationaler Ebene das Experimentieren mit verschiedenen Lösungen. Während der Covid-19-Krise hat beispielsweise das Vorgehen Schwedens den Beweis erbracht, dass alternative Ansätze möglich sind76. Generell gilt: Je dezentraler die politische Struktur ist, desto intensiver ist der mögliche Wettbewerb.

Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass der Staat von Natur aus eine zentralisierte Herangehensweise bevorzugt. Er macht sich damit sein Gewaltmonopol zunutze, das er auf einem bestimmten Gebiet ausüben kann77. Da der Staat seine Lösung für das Problem durchsetzt, gibt es in der Regel kein oder nur ein sehr begrenztes Experimentieren mit alternativen Lösungsmöglichkeiten für das Problem. Menschen, die sich der staatlichen Problemlösung widersetzen, weil sie der Hysterie nicht verfallen sind, werden unterdrückt. Sie können keine Alternativen zur Lösung der «Krise» aufzeigen, da diese vom Staat verboten sind. Wenn Alternativen ausgeschlossen werden, nimmt das Gruppendenken zu. Dieses ist eine psychologische Kraft, die den Konsens fördert und abweichende Meinungen und die Bewertung von Alternativen dem kollektiven Narrativ unterdrückt. Von Irving Janis78 wurde das Gruppendenken für politische Fiaskos wie den Vietnamkrieg oder die Watergate-Vertuschung verantwortlich gemacht. Lockdowns während der Covid-19-Krise könnten ein weiterer Fiasko-Kandidat sein, da ihre Wirksamkeit umstritten ist79,80. Gruppendruck kann Urteile modifizieren und verzerren, wie die Ash-Experimente gezeigt haben81. Die menschliche Neigung zur Konformität fördert die Verbreitung einer Hysterie. In der Tat hilft Gruppendenken, das Phänomen der Massenhysterie zu erklären82: Denn die Massenhysterie kann als eine Form des Gruppendenkens betrachtet werden83. Aufgrund von Gruppendruck und Gruppendenken nährt sich die Hysterie selbst, da den Menschen keine Alternativen aufgezeigt werden. Die zur Lösung des Problems notwendigen Informationen können nicht dezentral auf dem Markt erzeugt werden, was auch ein dem Sozialismus inhärentes Problem ist84.

Drittens sind in einem modernen Wohlfahrtsstaat meistens auch die Medien politisiert. Diese Politisierung schränkt den bestehenden Wettbewerb zwischen den Medien ein. So können etwa Nachrichtenagenturen und Social-Media-Plattformen enge Beziehungen zum Staat entwickeln. Der Staat reguliert die Medien und macht diese oftmals durch staatliche Subventionen von seinem Goodwill abhängig. Der Staat verlangt in der Regel auch Lizenzen für den Betrieb bestimmter Medien. Im Allgemeinen suchen viele neue Medien und Plattformen das Wohlwollen staatlicher Behörden. Ausserdem werden Regierungsbeamte oft als Nachrichtenquelle genutzt, was zu einer statistischen Befangenheit führt. Während Objektivität erfordern würde, beide Seiten einer Geschichte zu präsentieren, zählen Politiker und Verwaltungsfunktionäre in Krisenzeiten oft zu den einzigen Referenzpunkten der medialen Berichterstattung.

Eine weitere Form des indirekten staatlichen Einflusses in den Medien ist, dass sie oft aus Personen bestehen, die in staatlichen oder staatlich lizenzierten Schulen ausgebildet wurden, was die staatsgläubige Neigung in den Medien noch verstärkt. Staatsnahe Nachrichtenagenturen und Social-Media-Plattformen können so geneigt sein, sich an massiven negativen Nachrichtenkampagnen des Staates zu beteiligen und diese zu fördern. Ausserdem verkaufen sich negative Nachrichten besonders gut. Die Heldengeschichte einer Regierung, welche eine Lösung für die aktuelle Bedrohung anbietet, ist zudem sehr gut vermarktbar85. Die Medien haben also diverse Anreize, Gefahren übertrieben darzustellen.

Die Praxis bestätigt diese theoretischen Überlegungen: Die Massenmedien haben enorme Panik verbreitet, indem sie SARS-CoV-2 als eine noch nie dagewesene Bedrohung darstellten86. Das ständige Erinnern und Bewusstmachen der eigenen Sterblichkeit erzeugte grosse Ängste. Emotionale Bilder von Särgen, Massengräbern und Patienten an Beatmungsgeräten trugen zur kollektiven Angst bei. Ein Übermass an Covid-19-Nachrichten erzeugte Angst und Panik87, auch «Headline Stress Disorder» genannt88. Negative Nachrichten in den sozialen Medien erzeugten einen psychischen Stress, der früher unbekannt war und gut geeignet ist, eine Massenhysterie auszulösen89. Der Social-Media-Konsum korreliert dann mit Angstzuständen und psychischem Stress90. Diverse Social Media Plattformen hatten Beiträge zum Thema Covid-19 speziell gepusht und markiert und die so mehr Personen zugänglich gemachten exzessiven Diskussionen über Covid-19 auf den sozialen Medien verschlechterten die psychische Gesundheit der Bevölkerung.

Die Nachrichtenberichterstattung über Covid-19 war fast ausschliesslich negativ. Nachrichten zu steigenden Covid-19-Fällen übertrafen Meldungen über rückläufige Fälle um das 5,5-fache, selbst in Zeiten sinkender Fallzahlen91. Es könnte sogar sein, dass Nachrichtenagenturen die Menschen absichtlich verängstigen92 und alternative Informationen unterdrücken. Kurz gesagt, die von einem staatlich geförderten, tendenziösen Mediensektor angeheizte Massenhysterie kann in einem modernen Wohlfahrtsstaat ausser Kontrolle geraten.

Viertens: Kommen negative Nachrichten aus einer offiziellen Quelle erzeugen sie umso mehr Ängste und sind besonders schädlich für die psychische Gesundheit. Experten, die die Glaubwürdigkeit einer Bedrohung bestätigen, verstärken die Ausbreitung der Massenhysterie93. Viele Menschen suchen, besonders in Krisenzeiten, Hilfe beim modernen Staat. Für sie besitzen die Vertreter des Staates und die Warnungen der staatlichen Institutionen grosse Autorität. Wenn Ärzte wie Anthony Fauci im Namen des Staates sprechen und den Menschen sagen, dass sie einer schrecklichen Bedrohung ausgesetzt sind und Masken tragen und zu Hause bleiben müssen, kann sich leichter eine kollektive Hysterie entwickeln, als dies in einer dezentraleren Gesellschaft der Fall wäre, in der keine so mächtige zentrale Autorität existiert.

In der Tat übertrieb Doktor Fauci die Gefahr von Covid-19 und verbreitete in der Öffentlichkeit Panik94. In einer Anhörung des US-Kongresses am 11. März 2020 wurde die Sterblichkeitsrate des Coronavirus als zu hoch dargestellt. Informations- und Selektionsverzerrungen führten zur Einschätzung, dass die Sterblichkeitsrate des Coronavirus zehnmal höher sei als die Sterblichkeitsrate der saisonalen Influenza. Es kam zu einer Verwechslung der Fallmortalitätsrate, die den Anteil der Todesfälle unter den bestätigten Fällen einer Krankheit angibt, und der Infektionsmortalitätsrate, die den Anteil der Todesfälle im Verhältnis zur Prävalenz der Infektionen innerhalb einer Bevölkerung angibt. Die Schätzungen der Infektionssterblichkeitsrate basieren auf Blutuntersuchungen und die geschätzten Infektionen schliessen nicht diagnostizierte, asymptomatische sowie leichte Infektionen ein. Die Infektionssterblichkeitsrate ist normalerweise viel niedriger als die Fallsterblichkeitsrate. In der Kongressanhörung am 11. März 2020 wurde die Infektionssterblichkeitsrate der saisonalen Grippe mit der geschätzten Fallsterblichkeitsrate des Coronavirus verglichen, was zu der alarmierenden Aussage führte, dass das Coronavirus zehnmal tödlicher sei als die saisonale Grippe95. Diese Falschaussage, die mit der Autorität des Kongresses der Vereinigten Staaten an Bedeutung gewann, trug stark dazu bei, Angst und Panik zu erzeugen.

Ein weiterer Faktor, der moderne Gesellschaften empfänglicher für Massenhysterien machen kann, ist die schwindende Rolle der Religionen. Die Angst vor dem Tod wird in der Regel durch den Glauben gemildert, weil Religionen typischerweise davon ausgehen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. In dieses Vakuum sind nun der Staat und die Demokratie gestossen, die auf eine quasi-religiöse Ebene gehoben worden sind. Der Staat stellt nun für viele eine Art Gottersatz dar96, jedoch ohne das Versprechen auf ein Leben nach dem Tod. Mit der Abkehr von der Religion steigt die Angst der Menschen vor dem Tod, und eine starke Angst vor dem Tod ist ein weiterer Faktor, der zu Panik, Unruhen und einer Massenhysterie beiträgt97. Wie Erik von Kuehnelt-Leddihn es formuliert hat:

«Es ist schwierig, den Tod zu fürchten, wenn man sehr religiös ist. Es ist schwierig, die Gesundheit nicht zu verehren, wenn man den Tod fürchtet. Es ist schwierig, die Gesundheit der Bevölkerung zu stärken, ohne dass der Staat in grossem Umfang interveniert, und es ist ebenso schwierig, sich ein verstärktes Eingreifen des Staates zu wünschen, ohne dass dies zu einem Verlust von Freiheitsrechten führt.»98

Das bedeutet nicht, dass sich starke Staaten nicht auch auf die Religion stützen können. Die autoritären Regime der Zwischenkriegszeit, wie Österreich mit Dolfuss und Schuschnigg, Polen mit Pilsudski oder Francos Spanien, stützten sich auf die Religion und hatten dennoch Merkmale von Wohlfahrtsstaaten. Empirische Untersuchungen ergaben jedoch, dass in Ländern mit höheren Wohlfahrtsausgaben die Menschen weniger religiös sind, was darauf hindeutet, dass Individuen religiöse Leistungen durch staatliche Leistungen ersetzen99. Religiöse Überzeugungen erhöhen jedoch nachweislich das psychologische Wohlbefinden100. Ohne einen spirituellen Rahmen, der durch die Religion und den Glauben an ein Leben nach dem Tod bereitgestellt wird, besteht die Tendenz, dass die Angst vor dem Tod zunimmt und die Bevölkerung eher zu psychologischen Problemen und zur Massenhysterie neigt.

Fünftens kann es sein, dass der Staat der Bevölkerung aktiv Angst machen will und damit zur Entstehung einer Massenhysterie beiträgt. Dieser Punkt wird durch ein internes Papier des deutschen Innenministeriums illustriert, das während der ersten Wochen der Covid-19-Krise durchgesickert ist101. In dem Papier empfahlen die staatlichen Experten, dass die Regierung der deutschen Bevölkerung Angst machen solle. Um Angst zu verbreiten, befürwortete das Papier drei Kommunikationsstrategien. Erstens sollten die staatlichen Behörden die Atemprobleme der Covid-19-Patienten betonen, da der Mensch eine Urangst vor dem Erstickungstod hat102103, die leicht Panik auslösen kann104. Zweitens betonten die Experten, dass auch Kindern diese Angst eingeflösst werden sollte, obwohl für die eigene Gesundheit der Kinder so gut wie keine Gefahr besteht. Allerdings könnten sich Kinder leicht anstecken, wenn sie andere Kinder treffen und mit ihnen spielen. Dem Bericht zufolge sollte den Kindern erklärt werden, dass wenn sie ihre Eltern und Grosseltern anstecken, diese zu Hause einen qualvollen Tod erleiden könnten. Dieser Kommunikationshinweis ist ebenfalls darauf ausgerichtet, Ängste und Schuldgefühle auszulösen. Das Einflössen von Schuldgefühlen ist auch eine Massnahme, die von Regierungen eingesetzt wird, um die Bevölkerung zu mehr Unterstützung zu bewegen105. Drittens wurde der deutschen Regierung empfohlen, die Möglichkeit unbekannter langfristiger irreversibler Gesundheitsschäden durch eine SARS-CoV-2-Infektion und die Möglichkeit eines plötzlichen und unerwarteten Todes von Infizierten zu erwähnen.

All diese Kommunikationsempfehlungen zielten darauf ab, die Angst in der Bevölkerung zu erhöhen. Angst ist grundsätzlich eine wichtige Grundlage für die Macht einer Regierung. Wie Henry H. Mencken es ausdrückte: «Das ganze Ziel praktischer Politik ist es, die Bevölkerung durch eine endlose Reihe von Kobolden, von denen die meisten imaginär sind, in Angst zu versetzen (und die Bevölkerung anschliessend davor in Sicherheit zu bringen)»106. Die Überreaktion der Regierung auf eine wahrgenommene Bedrohung fördert diese Angst.

Es liegt im Interesse der politischen Klasse, die Empfindlichkeit der Bürger gegenüber äusseren und inneren Bedrohungen zu erhöhen, weil die Legitimität und Macht des Staates auf dem Narrativ beruht, dass er seine Bürger vor solchen Gefahren schützt. Während die Bedrohungsstrategie im Allgemeinen für die Politik von Vorteil ist, ist Angst ein zweischneidiges Schwert. Angst kann sich auch gegen den Staat wenden. Panik und Massenhysterie können sogar zur völligen Destabilisierung eines Regimes führen. Ein anekdotischer Beweis dafür ist die «Grande Peur» während der Französischen Revolution, als Gerüchte über Aristokraten, die planten, die Bevölkerung auszuhungern, zu allgemeiner Panik und Aufständen gegen das Regime führten.

Furcht und Angst sind ein wichtiger Faktor in der menschlichen Evolution gewesen und haben eine wichtige Funktion. Die evolutionäre Funktion der Angst kann jedoch manipuliert werden, um Herrschaft und Kontrolle auszuüben. Angst verleiht Macht über die Ängstlichen. Die Beziehung zwischen Politik und Angst ist weithin untersucht worden107,108,109. Der antike griechische Historiker Polybius behauptete, dass Herrscher, um die Massen zu kontrollieren, Angst einflössen und mit Schreckensbildern arbeiten müssten. Der römische Schriftsteller Sallust wies darauf hin, dass diejenigen, die Macht ausüben wollen, sich entscheiden müssen, ob sie Angst generieren oder unter der Angst leiden wollen110. In jüngster Zeit wird der «Krieg gegen den Terror» von einigen Autoren als Beispiel für die Verstärkung übermässiger Ängste in der Bevölkerung genannt, um die Macht des Staates zu vergrössern111. Brzezinski weist darauf hin:

«Die ständige Bezugnahme auf einen ‹Krieg gegen den Terror› hat ein wichtiges Ziel erreicht: Er stimulierte das Entstehen einer Kultur der Angst. Angst vernebelt die Vernunft, verstärkt die Emotionen und macht es demagogischen Politikern leichter, die Öffentlichkeit für die von ihnen gewünschte Politik zu mobilisieren».112

Eine Kultur der Angst113,114 resultiert daraus, dass die Politik der Öffentlichkeit Angst einflösst, um ihre eigenen Ziele zu erreichen, wobei sie die Negativitätsvorspannung des menschlichen Gehirns ausnutzt.

In der Regel werden Regierungen in ihrem Bedrohungsnarrativ von den Medien unterstützt. Wie Robert Higgs anmerkt: «Die Nachrichtenmedien kaufen sich eine Versicherung gegen die staatliche Repression, indem sie bei jedem Programm der Angstmacherei mitspielen, dass der Staat gerade durchführt»115. Sensationsgierige Medien unterstützen die Angststrategie der Politiker auch deshalb, weil sie dadurch öffentliche Aufmerksamkeit bekommen. Die Kombination aus einem Staat, der bereit ist, die Angststrategie zu nutzen, und unterstützenden Massenmedien bietet einen fruchtbaren Boden für die Entwicklung einer Massenhysterie.

Sechstens haben Politiker einen Anreiz, bei ihren Reaktionen auf eine Bedrohung über das Ziel hinauszuschiessen. Das liegt daran, dass Politiker weitgehend vom Risiko möglicher Fehlentscheidungen und deren Kosten befreit sind116. Politische Entscheidungsträger können die Kosten ihres Handelns weitgehend auf andere abwälzen. Zudem können die Kosten umso besser und umfangreicher auf andere abgewälzt werden, je grösser und zentralisierter ein Staat ist117,118.

Politiker werden in ihren Entscheidungen oft von ihrem Eigeninteresse geleitet119,120. Diese Politiker sind bei einer potenziellen Bedrohung mit folgender Situation konfrontiert: Eine Bedrohung zu unterschätzen und nicht zu handeln, wäre für die Politiker und ihre Widerwahl ein grosses Risiko, da sie im heutigen sozialdemokratisierten Meinungsklima, in welchem der Staat als Instanz zur Vorbeugung und Lösung fast aller Probleme angesehen wird, für die Katastrophe verantwortlich gemacht würden. Im Gegensatz dazu sind eine Übertreibung oder sogar Erfindung einer Bedrohung und ein mutiges staatliches Eingreifen mitsamt entsprechender öffentlichkeitswirksamer Inszenierung politisch attraktiver. Wenn sich die von den Politikern behauptete existenzielle Bedrohung tatsächlich als so grosse Gefahr herausstellt, können sie als Helden gefeiert werden, wenn sie mutige Massnahmen ergriffen haben. Erweisen sich die Kosten dieser Massnahmen letztlich als zu hoch im Vergleich zur tatsächlichen Gefahr, dann müssen die Politiker die Kosten der Fehlentscheidung nicht tragen, sondern können sie auf die Bevölkerung abwälzen. Politiker, die ein garantiertes Einkommen geniessen, haben daher einen Anreiz, eine Gefahr zu übertreiben und übertriebene Massnahmen zu ergreifen, was auch als politische Überreaktion bezeichnet wird121,122. Auch dies leistet der Entstehung und Entwicklung einer Massenhysterie Vorschub.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in einem Wohlfahrtsstaat tendenziell keine wirksamen Grenzen zur Eindämmung einer Massenhysterie existieren. Der Wohlfahrtsstaat tendiert vielmehr dazu, die natürlichen Mechanismen zu hemmen, die Stress und Hysterie reduzieren. Die zentralisierte Natur des Wohlfahrtsstaates erhöht ausserdem den Gruppen- und Konformitätsdruck. Politisierte Massenmedien und negative Botschaften von offiziellen staatlichen Stellen können den psychologischen Druck weiter erhöhen. Schliesslich kann es sein, dass der Staat zur Ausweitung seiner Macht absichtlich die Bedrohung übertreiben und Angst schüren will, weil sich Politiker anschliessend als Retter in der Not aufspielen und an Legitimität gewinnen können. Unsere Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.

Tabelle 3: Der Einfluss des Staates auf die Entwicklung der Massenhysterie

Faktoren, die die Entwicklung der Massenhysterie
beeinflussen
MinimalstaatModerner Wohlfahrtsstaat
Strategien zum Abbau von Stress und Ängstenfunktioniert freikann stark eingeschränkt werden
Ausmass der möglichen SchädenInstitutionell durch
geschützte private
Eigentumsrechte begrenzt
Unsichere Eigentumsrechte bieten keine institutionelle Beschränkung
Möglichkeit für das
Experimentieren mit
alternativen Lösungen
ist vorhanden: erleichtert die Entdeckung der
tatsächlichen Bedrohung
Zentralisierung und
Gruppendenken hemmen oder unterdrücken
alternative Ansätze
Politisierte
Massenmedien
existieren nichtkönnen zur Hysterie beitragen
Negative Informationen aus
autoritärer Quelle
kann zur Entwicklung
beitragen, aber der Staat wird nicht als verantwortlich für die Gesundheit der
Bevölkerung angesehen, weshalb er über eine geringe Autorität verfügt
der Staat gilt als
verantwortlich für die
Gesundheit der Bevölkerung, und hat daher eine hohe
Autorität
Angst als politischer Faktorkönnte eingesetzt werden, aber die staatliche Macht ist institutionell streng begrenztkann zum Ausbau der
staatlichen Macht genutzt werden, da es keine
zuverlässigen institutionellen Grenzen der staatlichen Macht gibt
Kosten für
Fehlentscheidungen
müssen von den
Verursachern der Schäden getragen werden
weitreichende
Möglichkeiten, Kosten auf Dritte abzuwälzen

5. Schlussfolgerung

Massenhysterien können enorme Kosten für die Gesundheit der Bevölkerung in Form von psychischem Stress, Ängsten und sogar körperlichen Symptomen verursachen. Zu diesen Kosten kommen indirekte Gesundheitsschäden durch Alkoholismus, Suizide oder Schäden durch verzögerte Behandlung und verspätete Erkennung von Krankheiten hinzu. Ein Politikversagen bei einer Massenhysterie kann zu wirtschaftlichem Niedergang und Armut führen, was sich wiederum negativ auf die öffentliche Gesundheit und die Lebenserwartung auswirkt.

Wir haben in dieser Studie analysiert, wie das politische System die Wahrscheinlichkeit und Ausbreitung von Massenhysterie in einer digitalisierten und globalisierten Welt beeinflussen kann. Es wurde aufgezeigt, wie der Staat in Abhängigkeit seiner Grösse und seiner Kompetenzen die Wahrscheinlichkeit von Massenhysterien erhöht, indem wir einen idealisierten Minimalstaat mit einem idealisierten Wohlfahrtsstaat verglichen und damit eine bisher völlig unerforschte Forschungsfrage adressierten. Unsere Ergebnisse sind höchst relevant und wichtig, weil die durch Massenhysterien induzierten Politikfehler potenziell katastrophal für die öffentliche Gesundheit sind.

Wir fanden heraus, dass die Grösse und Macht des Staates positiv zur Wahrscheinlichkeit und zum Ausmass einer Massenhysterie beiträgt. Je zentralisierter und je mehr Macht ein Staat hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit und Verbreitung einer Massenhysterie. In einem Minimalstaat gibt es selbstkorrigierende Mechanismen, die die kollektive Hysterie begrenzen. Die Durchsetzung von Privateigentumsrechten limitieren den möglichen Schaden, der von denjenigen angerichtet wird, die der Hysterie unterliegen. Der Wohlfahrtsstaat (auch dank eines undurchsichtigen öffentlichen Sektors und seiner «soft power»123,124) hingegen verstärkt und verschlimmert Massenpaniken, was potenziell grosse Schäden verursachen kann. Was ohne staatliche Interventionen vorübergehende, lokal begrenzte und isolierte Ausbrüche einer Massenhysterie wären, kann der Staat über einen längeren Zeitraum in eine globale Massenhysterie umwandeln. Die jüngsten Entwicklungen in der Informationstechnologie und insbesondere die Nutzung sozialer Medien sowie der Rückgang der Religion haben Gesellschaften anfälliger für die Entwicklung einer Massenhysterie gemacht125,126,127. Sobald eine Massenhysterie auf den Staat überschwappt, steigt das Ausmass des Schadens, den die Hysterie an Leben und Freiheit anrichten kann, da der Schutz des Privateigentums und grundlegenden Menschenrechten im Wohlfahrtsstaat nicht vollumfänglich gilt und leicht ausgehebelt werden kann.

Die Verletzung grundlegender Menschenrechte in Form von Ausgangssperren, Abriegelungen und erzwungenen Schliessungen von Geschäften wurde während der Covid-19-Krise reichlich praktiziert. Natürlich ist das Beispiel Covid-19 eher indikativ als repräsentativ und seine Lehren können nicht verallgemeinert werden. Während der Covid-19-Krise haben mehrere Autoren argumentiert, dass diese invasiven Eingriffe, wie z.B. Betriebsschliessungen, aus Sicht der öffentlichen Gesundheit unnötig waren128,129,130,131 und der Gesundheit der Bevölkerung insgesamt geschadet haben132,133. Tatsächlich hatten frühere wissenschaftliche Untersuchungen über Massnahmen zur Eindämmung von Krankheiten während einer möglichen Influenzapandemie vor solchen invasiven Eingriffen gewarnt und ein normaleres soziales Funktionieren empfohlen134. Ausserdem gab es als Reaktion auf vergangene Pandemien wie die asiatische Grippe von 1957-1958 keine Lockdowns135. Die Forschung vor 2020 hatte sich grundsätzlich gegen Lockdowns ausgesprochen136. Aus dieser Perspektive waren die Lockdowns ein politischer Fehler.

Wir haben gezeigt, dass diese politischen Fehlentscheidungen möglicherweise durch eine kollektive Hysterie entstanden sind. Inwieweit es während der Covid-19-Krise eine Massenhysterie gegeben hat, ist eine Frage, die weiter erforscht werden muss. Um die Wiederholung von Politikfehlern ähnlich denen während der Covid-19-Krise zu verhindern, sollte man sich der in dieser Studie entwickelten politischen Ökonomie der Massenhysterie und der Rolle des Staates bei der Förderung der Massenhysterie bewusst sein. Es ist wahrscheinlich, dass die öffentliche Gesundheit durch staatliche Interventionen während einer Massenhysterie aufgrund von politischen Fehlern negativ beeinflusst wird.

0* Philipp Bagus, Prof. Dr., ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid und Mitglied des Akademischen Beirats des Liberalen Instituts. Antonio Sànchez-Bayón, Prof. Dr., ist Professor für angewandte Ökonomie an der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid. José Antonio Peña-Ramos, Dr., ist Titularprofessor am politikwissenschaftlichen Departement der Universidad de Granada.

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