Nummer 23.2 Maria Schönenbach Der Impfschaden

Sterben unter Corona

(Interview vom 19, Juni 2021)

Die einschneidendste Erfahrung der letzten 18 Monate, also während der Zeit der Corona-Pandemie, war der Tod meines Mannes. Ich durfte ihn nicht im Krankenhaus besuchen. Jeder Kontakt war wegen Corona verboten. Ich durfte meinen schwer kranken Mann nur sehen, wenn die Ärzte mich angerufen haben. Selbst dann konnte ich nur kurz im Garten mit ihm spazieren gehen und nicht länger bei ihm bleiben. Erst als die Ärzte den Eindruck hatten, dass es mit ihm zu Ende geht, haben sie mich zu ihm ins Zimmer gelassen. Dabei war es sozusagen ein Glück, dass er in einem Einzelzimmer lag. Sonst hätte ich nicht mal zum Sterben persönlich zu ihm kommen dürfen.

Diese ganze Situation war wirklich schlimm.

Es war einfach fürchterlich, lebensnotwendige Entscheidungen mit meinem Mann oder den Ärzten nur per Telefon treffen zu können. Ich habe mich dagegen nicht auflehnen können und musste es so hinnehmen, weil es einfach keine andere Lösung gab.

Ich empfand die ganze Situation, die für meinen Mann und mich durch die Corona-Beschränkungen entstanden war, entsetzlich und völlig ungerecht. Was da von der Politik verfügt worden war, halte ich nicht für richtig. Wenn er selbst mit Corona infiziert gewesen wäre, hätte man das ja noch alles einigermaßen einsehen können. Aber er lag da völlig abgesondert und abgesichert in einer Privatstation und es war vollkommen klar, dass da eigentlich gar nichts passieren kann.

Abgesehen davon, dass der Tod meines Mannes natürlich mein Leben gänzlich verändert hat, ist der Alltag unter Corona für mich ziemlich genau so wie zuvor verlaufen. Ich konnte hier in meinem Garten und meinem privaten Umfeld im Prinzip ein ganz normales Leben führen. Ich habe mich deswegen auch hauptsächlich hier zu Hause in meinem Garten aufgehalten. Gleich nach meinen Töchtern und Enkelinnen ist mir der Garten das Liebste in meinem Leben. Beide, die Kinder und der Garten, haben mir in dieser schweren Zeit sehr gehofen.

Der Obrigkeit ergeben

Ich habe unheimlich ungern die Maske getragen. Ich habe sie immer sofort wieder abgesetzt, wenn ich aus einem Geschäft herausgekommen bin. Dieses demütige Schlangestehen und Warten, bis wieder einer heraus kommt, hat meines Erachtens die Leute sehr schnell stark verändert.

Hier im Viertel, in Vegesack, war man sogar gezwungen, im öffentlichen Raum Maske zu tragen. Wenn ich es mal vergessen hatte, die Maske aufzusetzen, wurde ich von den Mitbürgern angefaucht.

“Guckt! Hier ist eine, die keine Maske trägt!”

So in etwa haben es die Leute einem hinterhergerufen. Ich hatte das Gefühl, dass mich die Leute ordentlich zur Sau machen wollten, wenn ich mal nicht maskiert herumlief. Das mir so etwas noch passiert, wo ich jetzt 80 Jahre alt bin, hätte ich nie geglaubt.

Ab einen bestimmten Zeitpunkt war mir die Sache dann so lästig, dass ich lieber auf etwas verzichtet habe, als unter diesen Bedingungen einkaufen zu gehen.

Besonders unangenehm war mir, festzustellen, dass die Leute um mich herum mit einem Schlag unheimlich obrigkeitshörig geworden waren. Ich war Gründungsmitglied der Bremer Grünen. Wir haben unsere Kinder antiautoritär erzogen und einen selbstorganisierten Kinderladen gegründet. Wir haben einen Bioladen in Selbsthilfe eröffnet und uns ökologisch ernährt und verhalten. Wir haben uns im regionalen Naturschutz engagiert. Ich will nicht sagen, dass ich mich als politische Aktivistin sehe. Aber ich habe eine Meinung.

Aus dieser Lebenserfahrung heraus hat mich diese plötzliche völlige Ergebenheit gegenüber den neuen Regeln wirklich erschüttert.

“Was auch immer Herr Drosten anordnet, daran halten wir uns!”

Eine bedingungslose Gefolgschaft. Die Leute sind in Bezug auf die Virologen geradezu gläubig. Das ist, was ich mit “ergeben” meine.

Die Entscheidung für die Impfung

Ich war eigentlich dagegen, mich impfen zu lassen, weil ich das für mich, so wie ich lebe, für überflüssig hielt. Ich fühlte mich trotz meines hohen Alters in keiner Form zur Risikogruppe gehörig. Ich war gesund, absolut vollkommen gesund, fühlte mich körperlich fit. Ich hatte auch keine Angst vor Corona. Ich war überzeugt, dass ich ein stabiles Immunsystem besitze und eine Infektion gegebenenfalls ohne größeren Schaden überstehen würde.

Man kann also nicht sagen, dass ich mich bewusst entschlossen hätte, mich impfen zu lassen.

Als ich jedoch erfahren habe, dass es sehr schwierig werden würde, meine Verwandten zu besuchen oder meine Enkelkinder hierher einzuladen, wenn ich nicht geimpft wäre und auch sonst ganz viele andere Dinge nicht mehr tun dürfe, da habe ich dann gesagt: “Na gut, dann muss es wohl sein!”

Das war, wenn ich mir es recht überlege, das Ergebnis der permanenten Indoktrination durch die Medien. Es wurde einem ja förmlich tagtäglich eingetrichtert, dass kein Weg am Impfen vorbeiführt. Es wurde einem permanent in die Ohren geblasen, dass die, die sich nicht impfen lassen, gewaltig gefährdet wären.

Und, schlimmer noch, dass die Ungeimpften Andere gefährden würden. Das wollte ich natürlich nicht. Ich wollte ja kein Spielverderber sein.

Es hieß ja immer, das Impfen sei völlig ungefährlich, eine Kleinigkeit, man müsse vielleicht, aber eigentlich nicht einmal das, mit einer kleinen Übelkeit rechnen. Das Ganze wurde einem ja als ein Spaziergang verkauft.

Meine Schwester, die zwei Jahre älter ist als ich, und ihr Mann, mein Schwager, waren schon vor mir geimpft worden und hatten auch überhaupt nichts davon bemerkt, keine negativen Auswirkungen.

Daher kam ich zu der Ansicht, dass es auch für mich vollkommen ungefährlich sei, mich impfen zu lassen.

Die Folgen der Impfung

Also bin ich fröhlich dorthin gegangen. Man hat mich darauf hingewiesen, es könnte eine leichte Schwellung im Arm geben. Wenn ich Kopfschmerzen bekäme, solle ich Paracetamol nehmen. Ich habe das nicht weiter ernstgenommen. Schmerzmittel kommen für mich eigentlich nicht infrage.

Die erste Impfung habe ich dann auch problemlos überstanden. Bei der zweiten war es allerdings völlig anders.

Am dritten Tag nach der zweiten Dosis Biontech ging es mir sehr schlecht.

Ich war zunächst so vollständig erschöpft, wie ich das noch nie zuvor jemals erlebt hatte.

Ich bekam Schweißausbrüche. Mir wurde heiß und kalt. Ich hatte Herzrasen und litt unter tagelangen Schlafstörungen. Am schlimmsten waren meine Wortfindungsschwierigkeiten.

Ich war insgesamt total verunsichert. Ich war unsicher beim Gehen und hatte das Gefühl, keine Orientierung zu besitzen. Das ging so weit, dass ich mich in den nächsten Tagen danach nicht mehr unter Leute getraut habe. Ich hatte den Eindruck, ich hätte nach der Impfung, oder genauer: durch die Impfung einen Schlaganfall erlitten. Ich hatte das Gefühl, dass ich innerhalb von wenigen Tagen zu einer alten Oma geworden wäre – ein Gefühl das ich bis dahin nicht kannte.

Meine Kinder haben sich sehr viel Sorgen gemacht, weil ich am Telefon so unklar geredet habe und sie haben mich gedrängt, mich untersuchen zu lassen. Aber ich wollte abwarten, ob es von allein besser würde und habe deswegen erst drei Wochen später einen Arzt aufgesucht.

Ich bin also in die Innenstadt gefahren, zu meinem Hausarzt, also an einen Ort, den ich seit sehr vielen Jahren gut kenne. Die Fahrt war ein einziger Horror. Ich bin, weil ich mich fürchtete, mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren. Dabei fahre ich sonst jeden Tag Auto. Ich fahre seit 60 Jahren unfallfrei. Aber jetzt hatte ich das erste Mal wirklich Angst, weil ich den Eindruck hatte, dass ich rechts und links nichts sehen kann.

In der Bremer Innenstadt hatte ich dann das Gefühl, nichts wiederzuerkennen. Das war alles fremd für mich. Ich bin zuerst sogar an der Praxis vorbei gelaufen.

Der Arzt war sehr nett. Er kennt mich ja auch schon sehr lange und hat mich, wir beide mit Maske auf, in den Arm genommen, um mich zu trösten. Die Untersuchung hat ergeben, dass ich keinen Schlaganfall hatte, dass es auch kein anderes erkennbares körperliches Leiden gibt, dass diesen Zustand ausgelöst haben konnte. Es könne also nur vom Impfen herrühren. Ich müsse einfach abwarten, war das Einzige, was er mir raten konnte.

Der Arzt sagte, dass er eine Freundin habe, die unter ähnlichen Symptomen leide.

Er sagte dann ganz eindeutig: “Das ist ein Impfschaden.”

Emotionaler Schock

Der Zustand hielt dann noch eine Weile an. Ich hatte das Gefühl, völlig neben mir zu stehen. Ich habe noch nie im Leben bei einer Arbeit, die ich mir vorgenommen hatte, vorher überlegt, wie schnell ich die Sache durchziehen will. Ich habe immer alles, was ich machen wollte, mit Schmackes gemacht, ohne groß darüber nachzudenken, eben so, wie es ging. Jetzt hatte ich das Gefühl, ich müsse mich zurückhalten, kürzer treten, langsam machen, mich schonen, weil ich es sonst nicht schaffen könne.

Meine Lebensqualität war dadurch ganz erheblich eingeschränkt.

Die in ihrer Heftigkeit einzige vergleichbare Situation in meinem Leben, an die ich mich erinnere, wo ich mich ähnlich verunsichert fühlte, das war eine schreckliche Situation in meiner Ehe, die mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Ich hatte einen emotionalen Schock.

Damals hatte ich mich nach zwei Tagen soweit seelisch wieder eingefangen, dass ich weiter machen konnte. Obwohl die Sache damals, vor zwanzig Jahren, eigentlich meine ganze Existenz bedrohte, war es diesmal schlimmer.

Der Zustand zutiefster Verunsicherung nach der zweiten Impfung hat über vier Wochen angehalten. Es geht mir jetzt zwar wieder etwas besser. Es ist aber immer noch nicht wieder wie vorher.

Ich muss mich stark zusammen reissen, um in etwa so agieren zu können wie früher. Körperlich geht es jetzt wieder. Ich bin nicht mehr so stark erschöpft. Aber ich spüre, dass ich geistig nicht mehr so gewandt bin wie vor der Impfung. Ich fühle mich einfach nicht mehr sicher, wenn ich spreche. Ich mag deswegen im Moment nicht so gern mit anderen reden, weil mir das unangenehm ist, wenn andere merken, wie ich nach Worten suche.

Es ist hier auch das erste Mal, dass ich darüber spreche.

Artig und gehorsam

Ich würde aus dieser Erfahrung heraus allen anderen abraten, sich impfen zu lassen, es sei denn, sie sind schwer krank und haben Angst vor dem Tod.

Alle, die gesund sind, würde ich warnen, weil, wie man an meinem Fall sehen kann, es ganz unerwartete Folgen haben kann.

Man weiß anscheinend bei so etwas nie, wie der eigene Körper reagiert.

Es wird ja auch im Allgemeinen ziemlich wenig darüber gesprochen, wie es den Leuten ergangen ist.

Ich habe zum Beispiel eine Freundin, die ist selber Ärztin, und von der habe ich gehört, nachdem ich ihr meinen Fall geschildert habe, dass es ihr noch viel schlimmer geht als mir. Aber darüber will sie nicht öffentlich sprechen. Ich halte es aber für wichtig, dass Leute, die sich noch nicht haben impfen lassen, zumindest wissen, dass es unerwartet schief gehen kann.

Wenn ich in mich hineinhorche, habe ich nicht das Gefühl, dass das, was da mit mir passiert ist, in mir selbst entstanden sei, sondern dass es mir von außen zugefügt wurde. Ich fühle mich durch die Impfung sozusagen überwältigt.

Ich fühle mich in meiner körperlichen Unversehrtheit von fremder Hand angetastet, ein wenig so, als wenn ich vergewaltigt worden wäre. Ein bisschen ist es auch wie nach einem schweren Unfall: ich bin wirklich traumatisiert.

Für diese höchst unangenehme Erfahrung steht meines Erachtens unsere Regierung in der Verantwortung. Ich halte das für ein Ergebnis von politischem Zwang. Dahinter steht der Wille zur vollständigen Kontrolle über die Menschen.

Was sollte es sonst sein?

Die Regierung will, dass man mit allen ihren Entscheidungen konform geht. Sie will, dass man mitläuft und alles akzeptiert, was man gesagt bekommt. Die Leute sollen artig und gehorsam sein und alles so machen, wie es die Regierung vorschreibt.

Selbst wenn jetzt die gefürchtete Deltawelle kommt, werde ich mich auf gar keinen Fall noch einmal impfen lassen. Nie mehr. Ich lasse das einfach über mich hinwegrollen und warte ab, was passiert. Schlimmer als jetzt könnte es wohl kaum werden.