Angesichts des Umstandes, dass Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, am 20. März 2020 im Pressebriefing des Institutes die Zahlen relativierte (»Bei uns gilt als Corona-Todesfall jemand, bei dem eine Coronavirus-Infektion nachgewiesen wurde« – also unabhängig davon, woran der Patient wirklich verstorben ist)
hier – zu eurer Erinnerung an den Verlauf und die Hintergründe der Schweinegrippe-Pandemie 2009 – ein kurzer (von mir übersetzter) Auszug dem Bericht der Untersuchungskommission für das “Social, Health and Family Affairs Committee“, Council of Europe, Parliamentary Assembly, vom 7. Juni 2010
Volltext in Englisch unten anhängend.
Zum Abschluss des vorliegenden Berichts ist der Berichterstatter nach wie vor sehr besorgt über die Art und Weise, wie 2009/2010 die H1N1-Grippe-Pandemie behandelt wurde. Für den Berichterstatter sind die Hauptkritikpunkte in Bezug auf die H1N1-Grippe die Verhältnismäßigkeit der Reaktion auf die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch H1N1, die mangelnde Transparenz der relevanten Entscheidungs-Prozesse, einschließlich der Möglichkeit einer unzulässigen Einflussnahme durch die pharmazeutische Industrie. Wir sind besorgt über die Art und Weise, in der während der Pandemie das Vorsorgeprinzip durch die Medien den Regierungen der Mitgliedstaaten und der europäischen Öffentlichkeit kommuniziert wurde.
Der Berichterstatter ist der Ansicht, dass einige der Ergebnisse der Pandemie, wie sie in diesem Bericht dargestellt wurden, dramatisch waren:
- die Verzerrung der Prioritäten der öffentlichen Gesundheitsdienste in ganz Europa
- die Verschwendung riesiger Summen öffentlicher Gelder
- die Provokation ungerechtfertigter Angst bei den Europäern
- die Schaffung von Gesundheitsrisiken durch Impfstoffe und Medikamente, die vor ihrer Zulassung im Schnellverfahren möglicherweise nicht ausreichend getestet wurden
Die sind nur Beispiele dieser unerwünschten Ergebnisse.
Aus der Sicht des Berichterstatters müssen diese Ergebnisse kritisch betrachtet werden und von den Gesundheitsbehörden auf allen Ebenen geprüft, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in ihre Entscheidungen wieder herzustellen.
Die Gesundheitsbehörden müssen besser auf die nächste Infektionskrankheit von pandemischem Ausmaß vorbereitet werden.
Leider bleiben am Schluß ernsthafte Zweifel an der Transparenz der Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit der H1N1-Pandemie, namentlich ist der Berichterstatter alarmiert über
- die unangemessene Zeitplanung
- die Änderung wesentlicher Definitionen im Zusammenhang mit dem Wort „Pandemie”
- sowie den nicht auszuschließenden Einfluss der Pharmakonzerne auf einige der zentralen Entscheidungen.
Schließlich ist der Berichterstatter sehr besorgt über die Art und Weise, wie die WHO Informationen über die Pandemie
den nationalen Behörden der Öffentlichkeit mitgeteilt hat, die Rolle der Medien dabei und die Angstzustände, die diese Information
in der Öffentlichkeit erzeugt hat.
Im Hinblick auf frühere Ängste bezüglich der öffentlichen Gesundheit (Vogelgrippe, SARS usw.) ist der Berichterstatter überzeugt, dass
die reale Gefahr besteht, dass man jetzt so oft “Wolf” geschrieen hat, dass die Öffentlichkeit keine angemessene Notiz mehr nimmt, wenn die nächste Infektionskrankheit auftritt.
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