Ogott, jetzt auch noch ein Wahlkommentar – nach all den Corona-Artikeln, die der Leser kaum noch lesen mag, geschweige denn möchte der Autor freiwillig weitere schreiben.
In solchen Zeiten ist es manchmal besser, sich wie beim spätsommerlichen Fahrradfahren in der Abendsonne zu verhalten: Maul zu und durch. Die Fliegen prallen ab und fallen tot zu Boden. Besser, als wenn man sie runterschluckt.
Denunziation
Die SPD ist – wie viele autoritäre Parteien – nur ganz äußerlich rot. Das sagen schon die Plakate. In Berlin plakatiert die SPD eine Kandidatin, die rothaarig ist: angeblich „rot bis in die Haarspitzen“. Abgesehen, davon, dass man schon platt ist, wie chauvinistisch dieses Plakat daherkommt, zeigt es deutlich, welches Rot gemeint ist: das Scheinrot.
Der Kanzlerkandidat Scholz – freigestellt auf monochrom rotem Hintergrund: ein freundlicher Führer, dem allerorten der fehlende Bart angemalt wurde – ist entsprechend der Farbe ein Scheinriese. Geht man näher heran, schrumpft er zum Zwerg, wenn auch zum Giftzwerg. Viele werden ihn wählen, weil sie Laschet nicht mögen, der sich nicht einmal zur Größe eines Scheinsöder hat aufschwingen können.
Aber wer ist dieser Scholz eigentlich? Ist er nicht eiserner als die „Eiserne Lady“, unsere „Mutti“?
Wir, die wir vor Corona noch zu Demos gingen, erinnern:
„In Hamburg ist nach dem G20-Gipfel vom Regierenden Bürgermeister Olaf Scholz die Behauptung aufgestellt worden, es habe keine Polizeigewalt gegeben. Scholz ergänzte: „Das ist eine Denunziation, die ich entschieden zurückweise.“ … Die Hamburger Härte sei die angemessene Reaktion auf die von den Demonstranten vorgetragene Gewaltbereitschaft.
Scholz hat abgelehnt, dass es eine institutionell vorgegebene Gewalt wäre. Er wollte die institutionelle Gewalt, die die Polizei als Institution hat, als friedliche Institution, die wollte er retten und nur eingestehen, dass es Überreaktionen gegeben hat. Den Begriff der „Polizeigewalt“ könne man eigentlich nur verwenden in Bezug auf Ausrutscher, auf individuelle Übergriffe.“
Soweit meine damalige Anmoderation in der Telepolis.
Keine Beißhemmung
Dann kam ein heute noch interessanter persönlicher Kommentar des Kriminologen Fritz Sack, den wir im selben Beitrag zu G20 interviewt hatten.
Sack, selbst 50 Jahre SPD Mitglied, sagte über seinen Parteigenossen:
„Ich habe den Scholz mal erlebt, genau vor dieser Schill-Wahl. Da hat die SPD Wochen vorher noch versucht, einen Personalwechsel einzuleiten. Damals war ich Mitglied in der Polizeikommission, und die Polizeikommission hatte eingeladen zum Tag der Offenen Tür auf dem Polizeigelände. Das war irgendwo in Winterhude. Der neue Innensenator Scholz stellte sich mit den Worten vor: „Ich habe keine Beißhemmung gegenüber Kriminellen.“ Das war der Begriff, den er dort verwendet hat. Wie er jetzt agiert hat – ungeschickt agiert, wie ich finde -, das erinnerte mich daran. Keine Beißhemmung. Dass er eigentlich die G20-Gelegenheit benutzte, instrumentalisierte, um einen Schandfleck von Hamburg zu bereinigen.“
Scheinheiligengipfel
Ja, gut, wer keinen autoritären Kanzler will: wen wählt er dann?
Die grüne Scheinmutti mit der kleinen Steuerhinterziehung, über deren Bekanntwerden sie selber „sich am meisten ärgert“?
Sie ist scheinfürsorglich, aber fraglos und nachgewiesenermaßen selbstbegünstigend.
Eine vorgebliche Klimaschützerin, die schon jetzt schokoladenbraun ist von ihrer eigenen, sicher noch kommenden „Operation Abendsonne“.
Haben sich nicht gerade gestern schnell noch vor der Wahl all die scheinheiligen Scheuers und anderen Schurken 71 (sic!) gutdotierte Stellen um die 10.000,00 € geschaffen – auf Kosten des Steuerzahlers?
Solche Schlawiner sollen wir wählen?
Eher stelle ich mich scheintot.